Mittwoch, 20. April, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Dr. Ch. Köppe & Inge Poetzsch: Wer war in Wirklichkeit die große Liebe Goethes?
"Wie wichtig ist für uns heute diese Frage? Können Goethe-Kenner sie beantworten? Goethe und das weibliche Geschlecht - wer denkt da nicht im Plural?", fragte Inge Poetzsch in ihrem Vortrag.

Der Deutsch-Italiener Ettore Ghibellino, von Beruf Jurist, hat in seinem Buch "J.W. Goethe und Anna Amalia. Eine verbotene Liebe" diese Frage untersucht und ist dabei zu ganz neuen Erkenntnissen gekommen.

Die einzig wahre Liebe in Goethes Leben - so behauptet Ghibellino - sei die Liebe zur Fürstin Anna Amalia gewesen. Da dieses "Staatsgeheimnis" unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit dringen durfte, weil eine solche Liebe verboten war und zu Auseinandersetzungen auf Staatsebene hätte führen können, wurde die Hofdame Charlotte von Stein für die Öffentlichkeit als Goethes Geliebte ausgegeben.
Textfeld:  Im Vortrag erfolgte eine Auseinandersetzung mit den Auffassungen Ghibellinos. Anhand von Bildmaterial wurde gezeigt, dass Goethe in Anna Amalias Gunst von Anfang an eine Sonderstellung einnahm und Goethe zeit seines Lebens der Fürstin viel zu verdanken hatte. An exemplarischen Beispielen aus Goethes Werken "Torquato Tasso", "Wilhelm Meisters Lehr- und Wanderjahre" und der Alterslyrik folgten die Vortragenden den Spuren, die Ghibellino als Beleg für die Richtigkeit seiner These zu erkennen glaubt. Den Hörern bleibt nun die reizvolle Möglichkeit, ihr eigenes Goethe-Bild zu überdenken. Ist etwa Anna Amalia der Schlüssel zur richtigen Lesart der Goetheschen Werke? Jedenfalls bot der Vortragsabend reichlich Stoff für eine hoffentlich baldige Begegnung mit dem Buchautor.

Herzlichen Dank an die beiden Referentinnen, Dr. Charlotte Koppe und Inge Poetzsch aus Magdeburg, auch für die Buchgeschenke, welche sie dem Vorsitzenden übergaben.

An diesem Vortragsabend konnte die Goethe-Gesellschaft neben ihren Mitgliedern 23 Gäste begrüßen.

Wolfgang Werner

Links zum Thema:
Artikel von Jörg Drews
Pressestimmen

 

links: Frau Poetzsch

rechts: Frau Dr. Köppe


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