Auch dieses Jahr fand unsere Weihnachtsfeier im Alten Rathaus zu Rudolstadt statt. Eingestimmt wurden die Goethefreunde durch einen erfrischenden Auftritt junger Musiker der Musikschule Rudolstadt. Ihnen gilt unser herzlicher Dank! Herr Otte gab einen programmatischen Ausblick auf das kommende Jahr, dass wieder etliche interessante Abende erwarten lässt. Speis und Trank zu dieser Veranstaltung waren wieder durch einige sehr engagierte Mitglieder organissiert worden. Vielen Dank, vor allem auch an Frau Glandt!
Hans-Günther Otto, Rudolstadt
„...aus Liebe zu seinen Dichtungen, die mich glücklich machen.“
„Egmont“ - Beethovens Schauspielmusik und Goethes Drama
Prof. Dr. Manfred Osten
„Der Koran ist groß, streng und furchtbar“
Zur Aktualität des Goetheschen Islam-Verständnisses
Unter dem Leitwort „In tausend Formen magst Du Dich verstecken“ sprach der Referent zum Thema „Goethe und die Weltreligionen“.
Goethe hat sich zeitlebens mit den Religionen der Welt auseinandergesetzt.
„Er war mit dem Alten und dem Neuen Testament (in Luthers Übersetzung) vertraut, sie lieferten ihm einen unerschöpflichen Vorrat an poetischen Bildern und Symbolen. Als Kind wollte er Hebräisch lernen, um sich mit dem religiösen Grundtext des jüdischen Volkes, dem Alten Testament, bekannt zu machen; später lenkte Herder ihn auf das dritte Grundbuch der monotheistischen Religionen, den Koran, den Goethe…vor allem als poetischen Text akzeptierte, was sich in seinem Gedichtbuch „West-östlicher Divan“ widerspiegelt.
Sein Verhältnis zu den christlichen Amtskirchen war durchaus kritisch.“ Das Wesen jeder
aufrichtigen Frömmigkeit sah er in ihrer humanistischen Gesinnung.
Dr. Manfred Osten (eigenes Foto,
Copyrighted free use, Link)
Dr. habil. Jochen Golz, Präsident der Goethe-Gesellschaft in Weimar
"In tausend Formen magst Du Dich verstecken."
Goethe und die Weltreligionen
Dr. J. Golz während seines Vortrages im Schillerhaus
Anlässlich von Goethes 267. Geburtstag lud der Vorstand der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt seine Mitglieder zu einem freundlichen Begegnen am Sonntag, dem 28. August 2016, ins Schillerhaus ein. Uns erwartete eine Kaffeetafel im Garten des Schillerhauses. Danach führte uns Frau Dr. Daniela Danz geleiteten durch das Haus. Ihr Thema war das Alltagsleben des Rudolstädter Adels am Ende des 18. Jahrhunderts.
Exkursion zur Fröbelschule Keilhau
Robert Nauer, 2. Vorsitzender des Thüringer Fröbelvereins
" Kommt, laßt uns unseren Kindern leben!"
Perspektiven der Fröbel-Schulen
Martin Blum, Ingolstadt:
„Frei wie Wolken, fühlt was Leben sei!“
Wolken als Sinnbild bei Goethe
Der Vortrag geht dem leitmotivischen Thema nach und beleuchtet einleitend Goethe als Wolkenforscher und schließlich als Wolkenpoet. In seinem lyrischen und dramatischen Werk stehen bei Goethe Wolken sinnbildlich für das Göttliche, die Liebe, die Inspiration, die Poesie, aber auch für die Sorge.
Lyrikwolken wurden Wolkenlyrik: Wolkenzeichnungen Goethes und Wolkenpassagen aus seinem literarischen Werk werden zu einem eindrucksvollen Erlebnis...
Martin Blum ( geb. 1988 in Görlitz) studierte an der Universität Bayreuth Germanistik.
Er ist im Preisträger des 5. Internationalen Essay-Wettbewerbs ( 2015) der Goethe-Gesellschaft in Weimar.
Prof. Dr. Wulf Segebrecht, Bamberg
"Über allen Gipfeln ist Ruh" - und die Folgen
Sonettenwuth und Liebesraserei.
Goethe im poetischen Wettstreit um Minna Herzlieb
Im Jahre 1806 spielte sich im Hause des Verlegers Frommann in Jena ein denkwürdiger poetischer Wettstreit ab: Es galt, auf die bildhübsche Pflegetochter des Hauses, die 17 Jahre alte Minna Herzlieb, nach allen Regeln der Kunst und nach der neuesten Mode ein Sonett zu verfassen. Neben Goethe waren u.a. Friedrich Wilhelm Riemer, der Hauslehrer von Goethes Sohn August, Johann Diederich Gries und der Dramatiker Zacharias Werner an diesem Wettkampf beteiligt.
Prof. Dr. Wulf Segebrecht, Bamberg, rekapituliert in seinem Vortrag die gesellige Situation im Hause Frommann, fragt nach Goethes Verhältnis zu Minna Herzlieb, die er angeblich „mehr als billig“ geliebt hat, und vergleicht die Sonette der Beteiligten miteinander und vor dem Hintergrund der damals grassierenden Sonettenwut.
W. S. / W.W.
Helmut Hühn, Jena
Schiller und die Entfaltung von Goethes Naturforschung
Dieser Vortragsabend stand unter dem Thema „Schiller und die Entfaltung von Goethes Naturforschung“. Referent Dr. Helmut Hühn, Jena, leitet die Forschungsstelle Europäische Romantik sowie Schillers Gartenhaus und die Goethe-Gedenkstätte in Jena. Zu seinem Vortrag bemerkte er: „Hätt` ich mich mit den Naturwissenschaften nicht abgegeben“, so schreibt Johann Wolfgang von Goethe 1831 an Carl Friedrich Zelter, „so hätt' ich die Menschen nie kennen lernen.“ Der Vortrag zeigte, wie Goethe seine Naturforschung an der Universität Jena entwickelte und dem zentralen Konzept
der Metamorphose eine wissenschaftliche wie dichterische Gestalt gab.
Herausgearbeitet wurde, wie stark Friedrich und Charlotte Schiller seit dem Jahr
1794 in Goethes Naturforschung einbezogen wurden.“
Dr. Elke Richter (Vortrag), Klassik Stiftung Weimar
Dr. Bettina Zschiedrich (Lesung)
„Wie kann ich seyn ohne Ihnen zu schreiben.“
Goethes Briefe an Charlotte von Stein
Die Goethe-Gesellschaft Rudolstadt lädt zu ihrem Vortragsabend am Mittwoch, dem 16. März 2016, 19.00 Uhr in die Stadtbibliothek ein. Dr. Elke Richter (Vortrag) und Dr. Bettina Zschiedrich (Lesung), beide wissenschaftliche Mitarbeiter innen des Goethe- und Schiller-Archivs der Klassik Stiftung Weimar und an der Gesamtausgabe von Goethes Briefwechsel beteiligt, widmen sich der Korrespondenz Goethes mit Charlotte von Stein.
„Wie kann ich seyn ohne Ihnen zu schreiben.“
An keine andere Person hat Goethe jemals häufiger und - zumindest für die Zeit bis zum Ende der ersten italienischen Reise im Juni 1788 - in dichterer Folge geschrieben als an Charlotte von Stein (1742-1826). Insgesamt haben sich mehr als 1770 Briefe Goethes an sie erhalten. Zwar bedient sich Goethe darin keiner kunstvollen Liebessprache und vermeidet jede Art von sprachlicher Exaltiertheit, dennoch gehören sie in ihrer Fülle und Vielgestaltigkeit zu den schönsten Liebesbriefen der Weltliteratur. Sie geben noch immer Rätsel auf, nicht zuletzt weil die Gegenbriefe nicht überliefert sind. Der Vortrag widmet sich sowohl den Besonderheiten dieser einzigartigen Korrespondenz wie auch der Frage, weshalb Charlotte von Stein in Goethes erstem Weimarer Jahrzehnt zu seiner wichtigsten persönlichen Bezugsperson wurde.
Prof. Dr. Bernd Leistner, Leipzig
Goethe im Kunstdenken Richard Wagners
Richard Wagner (1813 – 1883) zählt zweifellos zu den bekanntesten, wenn auch nicht unumstrittenen deutschen Komponisten.
Vor allem mit seinen Musikdramen leistete er einen großen Beitrag zur Erneuerung der europäischen Musik im 19. Jahrhundert.
Doch auch als Schriftsteller hat Richard Wagner ein umfangreiches Gesamtwerk geschaffen. Eine Auflistung der einschlägigen Einzeltexte
ergibt mehr als 200 Titel. „Die gewichtigsten sind“ so Prof. Leistner, „unmittelbar oder mittelbar, seinen musikdramatischen Vorstellungen gewidmet,
die darzulegen er sich immer wieder gedrängt fühlte. Und diese entwickelte er nicht zuletzt mit Blick auf die musik-, dichtungs- und theatergeschichtliche Situation.
Dabei war ihm zumal Goethe ein denkwürdiger Großer, dem er dauernd kritisch nachfragte. Er fand Grund, ihn zu rühmen und zu bewundern, Grund aber auch, mit ihm zu hadern.“
Bernd Leistner, bis zu seiner Emeritierung Literaturprofessor an der Technischen Universität Chemnitz, folgt in seinem Vortrag der Spur solcher Nachfragen.
Dabei wendet er sich Schriften, wie „Das Kunstwerk der Zukunft“, „Oper und Drama“, „Deutsche Kunst und deutsche Politik“ sowie „Über die Bestimmung der Oper“ zu.
Seine Aufmerksamkeit gilt aber auch den Tagebüchern Cosimas, die bezeugen, wie intensiv Wagner mit Goethe befasst war. B. L. / W.W.
Wagner hat sich in seinen Schriften - entsprechend dem gesellschaftlichen Kontext - unterschiedlich zu Goethes Schaffen geäußert,
mitunter sich selbst widersprochen. Insgesamt ergibt sich ein recht amorphes Bild über Wagners Sicht auf Goethe -
mal war zum es Beispiel dessen Beschäftiung mit der Natur, mal die wohl nicht so leicht zu vertonenenden Jamben.
Hier sehen Sie einige Aufnahmen von unserer Festveranstaltung - 40 Jahre Goethe-Gesellschaft Rudolstadt - sowie dem sich anschließenden Beisammensein im Schlosscafé.
Am 20. Januar fand die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt mit Jahresrückblick und Wahl des Vorstands statt.
Ablauf:
- Bericht des Vorsitzenden: Hans-Günther Otto
- Bericht der Schatzmeisterin: Gertrud Glandt
- Bericht der Revisoren: Karin Seifert
- Aussprache
- Wahl des Wahlleiters
- Entlastung des Vorstands
- Wahl des neuen Vorstands
Von links:
- Herr Grüner, 2. Vorsitzender
- Herr Otto, Vorsitzender
- Frau Glandt, Geschäftsführerin
- Herr Werner, Pressereferent
- Herr Bergmann, Schriftführer
Wir wünschen Frau Renate Michels, bislang im Vorstand als Schriftführerin tätig, alles Gute für ihre Gesundheit!
- Wahl der Revisoren
- Vorstellung des Jahresprogramms 2016
Im Anschluss an die Wahlveranstaltung präsentierte uns Herr Otto Reiseeindrücke von Ecuador und Chile.