Jahreshauptversammlung 2006



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Goethe-Gesellschaft mit neuem Vorstand

Auf ihrer Jahresversammlung am 24. Januar konnte die Goethe-Gesellschaft wiederum Bilanz über eine erfolgreiche Arbeit ziehen. Dazu gehören – wie der Vorsitzende, Hans-Günther Otto, in seinem Bericht ausführte – 17 öffentliche Veranstaltungen, darunter 9 Vorträge und 4 Lesungen, die mit ihrer inhaltlichen Vielfalt das Interesse der Hörer fanden. Das gilt besonders für Themen mit Bezug zu unserer Region, z. B. einen Vortrag von Michael Schütterle über die Editionsgeschichte eines Werkes von Goethe im Bestand der Rudolstädter Historischen Bibliothek und die Ausführungen von Dr. Michael Knoche über den Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar.
Großen Zuspruch fanden auch die beiden Exkursionen, von denen eine auf den Spuren Goethes nach Düsseldorf und den Rheingau, die andere zur Wieland-Gedenkstätte nach Oßmannstedt führte.
Auch die Resonanz auf diese Arbeit im Internet ist außerordentlich groß, wie der Zugriff von bisher 2700 Nutzern auf die Website belegt.
Den für die Umsetzung ihres Programms erforderlichen finanziellen Aufwand musste die Goethe-Gesellschaft im Wesentlichen aus eigenen Mitteln bestreiten, d. h. vor allem durch die Mitgliedsbeiträge, die zur letzten Jahresversammlung angehoben wurden. Staatliche Fördermittel blieben aus; erfreulicherweise fand die Ortsvereinigung Unterstützung durch die Volksbank Saaletal und die Kreissparkasse. Dass mit den vorhandenen Geldern sehr verantwortungsbewusst und sparsam umgegangen wurde, würdigten übereinstimmend die Schatzmeisterin und die Leiterin der Revisionskommission.
Das Zusammengehen mit den Ortsvereinigungen von Pößneck und Saalfeld bei einzelnen Veranstaltungen erwies sich auch in dieser Hinsicht als wertvoll.
In einer lebhaften Aussprache äußerten sich zahlreiche Versammlungsteilnehmer zum Inhalt des neuen Programms (die OTZ stellte es bereits vor) und zu aufgetretenen Problemen.
„Durch unsere Programme haben wir in den vergangenen Jahren Maßstäbe gesetzt, die wir nicht aufgeben sollten“, mahnte Frau Dr. Steinhaußen. Ihre Forderung, die angebotenen Vorträge dürften weder zu akademisch, noch zu seicht sein, fanden allgemeine Zustimmung. Unterschiedliche Ansichten gab es zu der Frage, wie eng der Bezug der einzelnen Themen zu Goethe sein müsse.
Herr Dr. Michels traf die Meinung der meisten Teilnehmer, als er sagte: „Goethe war ein Universalgenie. Unter diesem `Dach`ist eine große Breite von Themen möglich“.
Breiten Raum in der Diskussion nahm angesichts der Altersstruktur der Ortsvereinigung und des damit verbundenen Mitgliederrückgangs die Frage ein, wie dieser gefährlichen Tendenz gegengesteuert werden kann. Für die Gewinnung vor allem jüngerer Menschen – etwa unter den Lehrern unserer Schulen und Schülern des Gymnasiums – wurde noch keine Patentlösung gefunden. Ansätze bietet die Verbindung mit dem Gymnasium Fridericianum über eine vom Schulleiter benannte Kontaktlehrerin. Ermutigend waren aber auch der Auftritt junger Künstler der Musikschule Saalfeld-Rudolstadt mit hervorragenden Leistungen bei einem vorweihnachtlichen Treffen der Goethegesellschaft und die Bereitschaft von Schülern der Doebereinerschule, mit einem kleinen Goethe-Programm die Jahresversammlung zu bereichern.
Allgemeine Unterstützung fand auch der Gedanke, die Entscheidungsträger in Stadt und Landkreis stärker für die Arbeit der Goethe-Gesellschaft zu interessieren. Es wurde daher festgelegt, dass der Vorstand in dieser Richtung einen neuen Anlauf unternimmt.
Im zweiten Teil der Jahresversammlung erfolgte die Entlastung des alten und die Wahl des neuen Vorstands. Zwei Mitglieder wurden aus dem Vorstand verabschiedet: Ilse Steffen und Annett Stutzke. Der Dank der Versammelten galt ihrem jahrelangen hohen Einsatz als Verantwortliche für die Exkursionen bzw. als Schatzmeisterin. An ihre Stelle wählten die Mitglieder Emil Grund und Hubert Littmann. Hans-Günther Otto, Wolfgang Werner, Gertrud Glandt und Renate Michels wurden in ihren Funktionen bestätigt.
Der alte und neue Vorsitzende, Hans-Günther Otto, dankte den Mitgliedern für das den Gewählten erwiesene Vertrauen und richtete die Aufmerksamkeit noch einmal auf die großen mit der Umsetzung des Programms verbundenen Aufgaben. Unter ihnen kommt der Verstärkung der Zusammenarbeit mit den „Schwestergesellschaften“ in Saalfeld und Pößneck und dem Schillerverein Rudolstadt eine besondere Rolle zu. Bei der Gedenkveranstaltung zum 200. Todestag von Herzogin Anna Amalia in Saalfeld und dem öffentlichen Sommerfest zu Goethes Geburtstag am 8. September in den Bauernhäusern wird sie sich bewähren müssen.

Wolfgang Werner