JAHRESPROGRAMM 2007

Mittwoch, 24. Januar 2007, 19.00 Uhr , Stadtbibliothek
Jahresversammlung der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt
mit Jahresrückblick, Vorstandswahlen

Mittwoch, 21. Februar 2007, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Dr. Julia Schöll, Bamberg
„Wo Sinnlichkeit und Vernunft, Pflicht und Neigung harmonieren.“
Das Konzept der „schönen Seele“ bei Goethe und Schiller

Mittwoch, 7. März 2007, 17.00 Uhr, Restaurant „Rhodos“
Lesung mit Wolfgang Werner:
George Sand, „Ein Winter auf Mallorca“ ( mit Chopin )
Von Lust und Frust des Reisens

Mittwoch, 21. März 2007, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Prof. Klaus-Peter Hertzsch, Jena
„Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.“
Vom Neuanfang mit Goethe nach 1945

Mittwoch, 11.April 2007, 17.00 Uhr, Restaurant „Rhodos“
Lesung mit Klaus Steinhaußen:
Madame de Stael, „De l´ Allemagne“
Die französische Autorin in ihrem Verhältnis zur deutschen Klassik

Montag, 16. April – Sonntag, 22. April 2007
„Sie konnten bis jetzt leben, ohne Paris zu sehen? Das ist unglaublich“ ( Dumas)
Exkursion nach Paris, der Metropole an der Seine

Mittwoch, 9. Mai 2007, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Dr. Michael Engelhard, Wachtberg – Niederbachem
Goethe und Puschkin. Zwei Geistesgrößen der Zeit

Dienstag, 29. Mai 2007, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Dr. Mónika Cseresznyák, Budapest / Stipendiatin der Goethe-Gesellschaft
Eine ungarische Germanistin und ihr Verhältnis zur Weimarer Klassik

Sonnabend, 16. Juni 2007, 16.00 Uhr, Schlosskapelle Saalfeld
Zum 200. Todestag der Herzogin Anna Amalia
Dr. Jochen Golz, Weimar
„Erhabenes verehrend, Schönes genießend, Gutes wirkend“
Ein Porträt Anna Amalias
Gertrud Gilbert, Bad Nauheim
„Durchlauchdigste Fürstin!“ - „Liebe Mutter!“
Ein szenischer Briefwechsel zwischen Anna Amalia und der „Rätin

Sonnabend, 8. September 2007, 15.00 Uhr, Bauernhäuser im Heine-Park
„Denn wo Natur im reinen Kreise waltet, ergreifen alle Welten sich.“
Öffentliches Sommerfest der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt
Zum 258. Geburtstag von J. W. Goethe

Mittwoch, 19. September 2007, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Dr. med. Ulrike Buchda, Jena
„Génie oblige“ - eine biografische Betrachtung über Franz Liszt
Mit musikalischen Zugaben


Sonnabend, 29. September 2007, 10.00 Uhr, Pößneck, Markt
Auf den Spuren Goethes….in Pößneck
anschließend: Speisen wie bei Goethe in der Villa Altenburg

Auf Goethes Spuren in Pößneck

Pößneck – eine Erinnerungsort an Goethe, vergleichbar mit anderen renommierten Erinnerungsstätten? - so fragten sich die Rudolstädter Goethefreunde, als sie einer Einladung der Partnergesellschaft in Pößneck folgten.

Dort herzlich vom Vorsitzenden der Ortsvereinigung, Herrn Karl-Hermann Röser, begrüßt, erfuhren die Rudolstädter bei ihrem Rundgang durch die Innenstadt Erstaunliches: Goethe hat auf seinen Reisen in die böhmischen Bäder Karlsbad und Marienbad zwischen 1795 und 1823 18 mal in Pößneck Station gemacht. In seinen Tagebuchaufzeichnungen vom 2. Juli 1795 vermerkt er:

„... Das Städtchen scheint einen guten Stadtrat zu haben, es ist eine Chaussee angelegt, wovon der Stadtrat auch das Chausseegeld einnimmt, sie denken auch das offene Wasser in der Stadt zu überwölben; überhaupt ist es ein nahrhaft Städtchen...“ Goethe kehrte wiederholt im ersten Haus am Platze, dem Hotel „Zum goldenen Löwen“, ein. Dort genoss er nicht nur Speis' und Trank, sondern fand sogar nachweislich Zeit für seine dichterische Arbeit, so an seinem Festspiel „Pandora“, dem „West-östlichen Divan“ und den „Xenien“. Zum Höhepunkt der sachkundigen wie lebendigen Führung durch Herrn Röser wurde jedoch der Versuch, Pößneck als den Schauplatz von Goethes populärem Versepos „Hermann und Dorothea“ nachzuweisen. Diese Auffassung hatten bereits zu Anfang des vorigen Jahrhunderts zwei ausländische Wissenschaftler, der Deutsch-Russe Prof. Friedrich Sintenis und Prof. Charles Julius Kullmer aus New York vertreten. Nach umfangreichen Studien gelangten sie zu der Überzeugung, zahlreiche Übereinstimmungen zwischen der Dichtung und den Gegebenheiten in Pößneck führten zwingend zu dem Schluss, dass nur Pößneck als Handlungsort von Goethes Dichtung in Frage käme. Und tatsächlich: Was Herr Röser - den beiden Wissenschaftlern folgend - an Indizien für die Richtigkeit dieser Auffassung anführte, war so verblüffend - auch wenn zuweilen mangels erhaltener historischer Zeugnisse die Vorstellungskraft gefordert war – dass diese Argumentation schlüssig erschien. Wäre da nur nicht die Weigerung Goethes, den Schauplatz des Werkes auf einen bestimmten Ort festlegen zu wollen. Doch der Aufenthalt in Pößneck bot noch einen weiteren Höhepunkt: Unter dem Motto „Speisen wie bei Goethe“ genossen die Teilnehmer im stimmungsvollen Ambiente der „Villa Altenburg“ - einst Sitz der Pößnecker Unternehmerfamilie Vogel – ein vorzügliches Menü nach Originalrezepten der Goethe-Zeit, das von der Küche des Hauses liebevoll vorbereitet war. Herr Röser „würzte“ die einzelnen Gänge noch mit Anekdotischem über Ess- und Trinkgewohnheiten des Geheimrats. So blieb am Ende dem Vorsitzenden der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt, Herrn Hans-Günther Otto, nur die Aufgabe, den Gastgebern herzlich zu danken, und allen Anwesenden die Erkenntnis: „Warum denn in die Ferne schweifen, liegt doch das Gute oft so nah“.

Wolfgang Werner


Sommerfest
Ein gelungenes öffentliches Sommerfest anlässlich von Goethes 258. Geburtstag fand am Sonnabend, dem 8. September, in den Bauernhäusern im Heinepark statt.

Mit von der Partie waren die Gruppe „Kuckucksei", eine Kindertanzgruppe des Folkloretanzstudios Rudolstadt und die Spinnstube Schwarza. Rudolstädter Goethefreunde brachten Anekdotisches von und über Goethe sowie Gedichte über Natur und Liebe zu Gehör.
Der Buckelapotheker führte durch die Bauernhäuser, für Interessierte gab es beim Rundgang durch den Kräutergarten Anregungen zum Umgang mit natürlichen Heilmitteln und Möglichkeiten zum kreativen Gestalten mit der Kunstwerkstatt Rudolstadt (Frau Otto, Herr Werner), Kinder konnten sich unter sachkundiger Anleitung mit Fröbelschen Spielmaterialien vergnügen. Auch Landesherr mit seinem Gefolge war mit von der Partie. Für Kaffee und Kuchen sorgte das Rudolstädter Café Brömel.
W.W.

Fotos: Dr. Michels


Mittwoch, 10. Oktober 2007, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Klaus-Peter Möller, Fontane-Archiv Potsdam
„ Die Schönheit ist da; man muss nur ein Auge dafür haben…“
Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ als literarisches Konzept

Mittwoch, 24. Oktober 2007, 17.00 Uhr, Restaurant „Rhodos“
Lesung mit Elisabeth Schrodetzki:
Dagmar v. Gersdorff, „Goethes Mutter. Eine Biografie“
Goethe und seine Familie aus der Sicht der Frau Rat.

Mittwoch, 07. November 2007, 17.00 Uhr, Restaurant „Rhodos“
Lesung mit Dr. Ursula Steinhaußen:
Wolfgang Klien, „Goethe. Wie berühmte Zeitgenossen ihn erlebten.

Mittwoch, 21. November 2007, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Zum 150. Todestag Joseph v. Eichendorffs
Dr. Dietmar Schubert, Zwickau
„Schläft ein Lied in allen Dingen“
Das poetische Vermächtnis Eichendorffs und dessen Beziehungen zu Goethe

Rückblick:

Am 26. November 2007 hatte Joseph von Eichendorff (1788-1857) seinen 150. Todestag. Thomas Mann bezeichnete sein Gedicht „Mondnacht“ - in der kongenialen Vertonung Robert Schumanns – als „die Perle der Perlen“. Immer wieder haben die Texte des Romantikers Schriftsteller, Musiker und Maler inspiriert, aber auch tausenden ungenannten Lesern und Hörern Freude und Trost gespendet. Eichendorffs Lyrik spricht von der Sehnsucht nach der Welt der Kindheit, dem Schloss Lubowitz ( Lubowice ) als Urbild des Heimatlichen. Auffällig ist die Zwiespältigkeit, die sich in einer Gegenbewegung der Stimmen äußert: Heimat und Fremde, Trennung und Wiederfinden. Davon zeugen auch die vielgestaltige Prosa, so die zauberhafte Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ (1973 von der DEFA verfilmt) und der ebenso poesievolle wie gedankenreiche Roman „Ahnung und Gegenwart“. PD Dr. habil. Dietmar Schubert ( TU Chemnitz ) besprach am Mittwoch, 21.11.2007, das poetische Vermächtnis Eichendorffs und dessen Beziehungen zu Goethe.


Sonnabend, 15. Dezember 2007, 16.00 Uhr,
Geselliger Jahresausklang
Christine Theml, Jena
Zur Geselligkeit in den Salons der Jenaer Frühromantik