Xenien
Rilke
Groß Coptha
Venedig
Balladen
Kunstmeier
Im Tal der Loire
Goethe in Dachau
Goethe in Dresden
Unterhaltung deutscher Ausgewanderten
Exkursion nach Dresden
Unterhaltung deutscher Ausgewanderten
Barock
Die Nürnberger Reise (H. Hesse)
Goethe und Herder
Jahresabschluss


Mittwoch, 15. Januar 2003

Prof. Dr. Bernd Leistner, Leipzig/Chemnitz

Das erste Zusammentreffen der beiden Dichter am 7. September 1788 in Rudolstadt verlief noch recht frostig. Sechs Jahre sollten vergehen, bis Goethe und Schiller nach einer Begegnung in Jena zueinander fanden. Ein Gedankenaustausch über Goethes "Metamorphose der Pflanzen" stand am Anfang. Die Ansichten der beiden darüber waren so unterschiedlich wie ihre Naturen, trotzdem hatten beide den Eindruck, "daß sie nach einem so unvermuteten Begegnen miteinander fortwandern müßten". (Goethe)

Gelegenheit dazu bot bald die Arbeit an den von Schiller und Goethe gegründeten literarischen Zeitschriften, den "Horen" und dem "Musenalmanach". Goethe hatte den Einfall, in diesem eine Sammlung von Epigrammen, also kurz und prägnant ausgedrückten Gedanken, in zweisilbigen Strophen, sog. Distichen, zu veröffentlichen und sie nach einem griechischen Vorbild Xenien zu nennen. Dieser Begriff bedeutete ursprünglich ein kleines Gastgeschenk des Hausherrn nach der Mahlzeit. Goethe und Schiller machten ihren Lesern jedoch Gastgeschenke der besonderen Art: schlagkräftige satirische Beiträge in ihrer Auseinandersetzung mit überholten künstlerischen Auffassungen und rückwärtsgewandten Zeitgenossen. Bei dieser Arbeit fühlten sie sich so sehr eins, dass sie darauf verzichteten, bei den einzelnen Xenien den Verfasser anzugeben. Der "Xenienstreit" eröffnete ein produktives Zusammenwirken der beiden Dichter, das erst mit Schillers Tod endete.

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Mittwoch, 19. Februar 2003

Prof. Dr. Horst Nalewski, Leipzig

Dem am 4. Dezember 1875 in Prag geborenen Dichter hatten die Eltern eigentlich eine militärische Laufbahn zugedacht. Doch er konnte sich aus der von ihm als Trauma empfundenen Erziehung an der Militärschule befreien und entschied sich nach Studien in Prag und München mutig für den Beruf als freier Schriftsteller. Auf vielen Reisen - darunter nach Russland, Frankreich und Italien - gewann er Anregungen für sein Schaffen und fand Zugang zu bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit, wie dem Bildhauer Rodin und der Fürstin Maria von Thurn und Taxis. Mit seinen - vor allem lyrischen - Werken hatte er bald Erfolg. Die Lyrik war für ihn "die seligste der Künste". Seine Gedichte, darunter die "Neuen Gedichte" (1907) und die "Duineser Elegien" (1923), zeichneten sich durch sprachlichen Reichtum und Musikalität aus, waren freilich nicht immer leicht zu deuten. Zeitbezogenen Sinn seiner Dichtung lehnte Rilke ab.: "Das Kunst-Ding kann nichts ändern und nichts verbessern". Das bewahrte Rilke nicht davor, missverstanden und von verschiedenen Seiten vereinnahmt zu werden. Dieses Schicksal traf besonders Rilkes populäres Jugendwerk "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke", das viele deutsche Soldaten in zwei Weltkriegen in ihren Tornistern mitgeführt haben sollen.
Sicher ist heute die Auseinandersetzung mit der einstigen Kultfigur nützlich und fesselnd. Eine Gelegenheit hierzu bot der Vortrag des namhaften Leipziger Wissenschaftlers Prof. Dr. Horst Nalewski, der sich jahrzehntelang um die Rilke-Forschung verdient gemacht hat

Wolfgang Werner

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  Goethes Lustspiel "Der Großkophta"

Mittwoch, 26. Februar 2003
Dr. Ursula Steinhaußen, Rudolstadt

Goethes wenig bekanntes Lustspiel "Der Großkophta" wurde als sein erstes Drama zum Thema der Französischen Revolution bezeichnet. Er greift darin skandalöse Begebenheiten auf, die sich in Frankreich vor Beginn der Revolution abgespielt haben: die Halsbandaffäre in der Hofgesellschaft von 1785/86 und die angebliche Verwicklung des berüchtigten Scharlatans und Betrügers Cagliostro in die Halsbandgeschichte.

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Venedig, Stadt im Meer
19. März 2003

Hans-A. Piper, Göttingen
Venedig, Stadt im Meer

"...ein großes, respektables Werk versammelter Menschenkraft, ... nicht eines Gebieters, sondern eines Volkes"

Lichtbildervortrag
Canale Grande (Foto: M. Werner)

Städte, die uns in irgendeiner Weise besonders faszinieren, gibt es überall auf der Welt. Aber Venedig ist unvergleichbar, passt in kein Klischee. Vor rund 1500 Jahren aus dem Nichts heraus geboren, aus Meer, Sand und einer geistigen Utopie, entwickelte sich dieses Gemeinwesen in Jahrhunderten zum Brennpunkt europäischer Kultur und Geistesgeschichte. Dieser Einfluss wirkt bis heute nach.
Als sich Goethe 1786 seinen innigsten Kindheitstraum erfüllte, Urlaub vom Dienst am Weimarer Hof nahm und nach Italien reiste, machte er auch in Venedig Station. Die Stadt - eine Biberrepublik nannte er sie - beeindruckte ihn, auch wenn Rom die eigentliche Offenbarung für den Dichter war.
Hans-A. Piper ging in einem Vortrag den verborgenen Geheimnissen Venedigs (u.a. Umstände der Gründung / Witschaftsmacht / bauliche Besonderheiten wie Dogenpalast, Säulen am San Marco, Rialto-Brücke u.a./ das Wirken Casanovas und Napoleons) nach und schärfte den Blick für die Dimensionen dieser Stadt, die dem "Normaltouristen" verschlossen bleiben müssen.

Werner

 

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Bekannte und unbekannte Balladen zum Thema Liebe und Treue
von J.W. v. Goethe und F. Schille
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in einem literarisch-musikalischen Programm

25. März 2003
Gymnasium Fridericianum

Die musikalischen Beiträge (Chorgesang und Instrumentalstücke) gestalteten Schülerinnen und Schüler des Rudolstadter Gymnasiums. Die Einstudierung erfolgte unter Anleitung der Musiklehrer des Hauses. Von Goethe wurden u.a. "Der untreue Knabe", "Der Erkönig", "Der Fischer" und "Der Gott und die Bajadere" vorgetragen. Die vertonte Ballade "Der König in Thule" wurd vom Chor gesungen.Von Schiller standen u.a. folgende Balladen auf dem Programm:"Der Taucher, "Der Handschuh", Ritter Toggenburg" und "Der Gang nach dem Eisenhammer". Die Auswahl und rezitatorische Gestaltung der Balladen erfolgte durch Studienrat Hermann Hilbert, Mitglied der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt.

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Johann Heinrich Meyer, Freund und Orakel Goethes

Mittwoch, 9. April 2003

Vortrag von Dr. Jochen Klauß, Weimar

Auch das größte Talent braucht Förderung, die Hilfe anderer Menschen, um sich entfalten zu können. Goethe macht dabei keine Ausnahme, und er war sich dieser Tatsache durchaus bewusst.
Zu den vielen Persönlichkeiten, die in seinem Leben eine bedeutende Rolle spielten, gehörte der Schweizer Maler und Kunstschriftsteller Johann Heinrich Meyer (1760 - 1832).Goethe lernte ihn auf seiner Italienreise in Rom kennen und erhielt von ihm Anleitung beim Besuch der päpstlichen Gemäldegalerie und Hilfe bei der Aufnahme in den Kreis der deutschsprachigen Künstler. Meyer gewann durch seine hervorragenden Fachkenntnisse und sein bescheidenes Auftreten schnell die Achtung und das Vertrauen Goethes.Fortan gehörte "Kunstmeyer", wie ihn Goethe respektvoll nannte, zu den engsten Freunden des Dichters. Er bot ihm für einige Jahre Unterkunft in seinem Haus, übertrug ihm die Umgestaltung des Hauses am Frauenplan und zog ihn in allen Fragen der Kunst zu Rate.Wie sehr Goethe ihn schätzte, bezeugen seine Worte : "Wenn er stirbt, so verliere ich einen Schatz, den wiederzufinden ich für's ganze Leben verzweifle."

Wolfgang Werner

J.W. v. Goethe
1794 malte der "Kunstmeyer" dieses Bild  (hier ein Ausschnitt) von Goethe

 


"Das Herz der Nation. Harmonie und Pracht im Tal der Loire"

Mittwoch, 23. April 2003

Vortrag von Jörg Widmann, Tübingen, zur Vorbereitung auf die Exkursion nach Frankreich

 


"Goethe in Dachau. Ein Tagebuch"

In der Mittwochslesung der Goethe-Gesellschaft am 30. April 2003 stellte Klaus Steinhaußen, Rudolstadt, "Goethe in Dachau" von Nico Rost vor.

 


Goethe in Dresden

Mittwoch, 3. September 2003, Stadtbibliothek

Zwischen seinem 18. und seinem 63. Lebensjahr ist Goethe etwa 40 Tage in Dresden gewesen. Das ist wenig, gemessen an seinen fast drei Jahren in Leipzig, den 16 Monaten in Straßburg, den 14 in Rom. (Schiller war insgesamt zwei Jahre in Dresden). Doch im Gegensatz zu diesem wird Goethe sein ganzes Leben in Erinnerungen und Briefgesprächen der Stadt - Residenz der sächsischen Kurfürsten und Könige und zugleich eine Festung - verbunden bleiben. Gewiss, er hat ihr kein so eindrucksvolles Denkmal gesetzt wie Leipzig im "Urfaust". Doch es gibt, anders als in vielen Darstellungen seiner Zeitgenossen, auch keine abwertenden oder spöttischen Bemerkungen, sondern stets nur Anerkennungen und Freundlichkeiten. Davon zeugen die Worte: "Dresden hat mir große Freude gemacht und meine Lust, an Kunst zu denken, wieder belebt."
Die Galerie, das Naturalienkabinett mit seinen mineralogischen und zoologischen Sammlungen und der botanische Garten sind ihm "Erinnerungsorte". Viermal hat er von der Kuppel der Frauenkirche hinunter auf die Stadt geblickt, zuletzt wenige Tage vor der Schlacht bei Dresden. Sind die Erinnerungen daran in die Worte des Lynkeus im V.Akt von "Faust II" eingegangen?
Goethes Aufenthalte in Dresden waren Gegenstand eines Vertrages von Prof. Dr. Günter Jäckel, Dresden, als Einstimmung zu einer dreitägigen Exkursion in die Elbestadt.

Korr./ W. Werner

 


Auf Goethes und Schillers Spuren in Dresden

Freitag, 19. September, bis Sonntag, 21. September 2003
Veranstaltung mit der Goethe-Gesellschaft Dresden
"Es ist ein unglaublicher Schatz aller Art an diesem schönen Orte"
Auf den Spuren Goethes und Schillers ... in Dresden

 


Auf den Spuren von Schiller und Goethe in Dresden

Vom 19. - 21. September 2003 unternahm die Ortsvereinigung Rudolstadt der Goethe-Gesellschaft eine Exkursion auf den Spuren Goethes und Schillers nach Dresden.
Herr Dr. Klose, der Vorsitzende der Dresdener Ortsvereinigung, führte die Teilnehmer zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie dem Zwinger, der Semperoper, dem Schloss sowie den Brühlschen Terrassen und dem Kügelgen-Haus in der Dresdner Neustadt.In Loschwitz galt unser besonderes Interesse dem Sommerhaus der Körners, in dem Schiller im Herbst 1785 weilte. Der bevorzugte Arbeitsort des Dichters war das kleine Gartenhäuschen im ehemaligen Weinberg. Hier arbeitete er am "Don Carlos". Weitere Stationen der Exkursion waren Schloss und Park Pillnitz sowie die Moritzburg. Ein Besuch im Kabarett "Herkuleskeule" rundete das Programm ab.

W. Werner

 


Goethes "Unterhaltung deutscher Ausgewanderten"

Mittwoch, 24. September 2003, Restaurant "Rhodos"

Dr. Ursula Steinhaußen stellte Goethes "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten" vor.

 


Dr. Wolfgang Strack, Buseck: Dia-Vortrag

Mittwoch, 15. Oktober 2003, Schillerschule

Barock - Teil III: 18. Jahrhundert
Baukunst und Musik in vollster Entfaltung

 


Goethe und Herder

Mittwoch, 19. November 2003, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek
Dr. Egon Freitag, Weimar
Zum 200. Todestag Herders
"Wechselseitiges Mitteilen und Bekämpfen"
Johann Gottfried Herder und sein Spannungsverhältnis zu Goethe

Im Herbst 1770 fand in Straßburg die erste persönliche Begegnung zwischen Herder und dem fünf Jahre jüngeren Goethe statt. Sie wurde für den Frankfurter Patriziersohn und Jurastudenten - nach seinen eigenen Worten - "das bedeutendste Ereignis, was die wichtigsten Folgen" für ihn haben sollte. Durch Herders Einsicht in das Wesen und den Ursprung der Volkspoesie hatte Goethe erkannt, "daß die Dichtkunst überhaupt eine Welt- und Völkergabe sei, nicht das Privaterbteil einiger feinen, gebildeten Männer." Dadurch angeregt, sammelte er im Elsaß einige Volkslieder "aus den Kehlen der ältesten Mütterchens" für Herders Sammlung "Stimmen der Völker in Liedern".
Durch Goethes Vermittlung kam Herder am l. Oktober 1776 nach Weimar und wurde Generalsuperintendent, Oberhofprediger, Oberkonsistorial- und Kirchenrat. Doch in den ersten Weimarer Jahren entwickelte sich nicht der erhoffte freundschaftliche Umgang mit Goethe. Besonders dessen enges Verhältnis zum Herzog Carl August und deren Genietreiben wurde von Herder missgünstig und eifersüchtig beäugt.
Erst ab 1783 entwickelte sich ein reger Gedankenaustausch mit dem Religions- und Geschichtsphilosophen Herder, besonders über dessen Werk "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit". Während Goethes Italienischer Reise gehörte Herder zu dessen wichtigsten Korrespondenzpartnem. Als Herder selbst von 1788 bis 1789 durch Italien reiste, sorgte Goethe für dessen Frau und Kinder, doch 1795 kam es zum Zerwürfnis.
Im Verhältnis zwischen Herder und Goethe wechseln Nähe und Feme, Freundschaft und Entfremdung, Zuneigung und schroffe Absage.

 

 


Jahresabschluss

Sonnabend, 6. Dezember 2003, 16.00 Uhr
Jahreshauptversammlung

der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt mit Jahresrückblick und Vorschau auf das Programm 2004

Gasstätte Hodes, Mörla

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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