Am 7. Dezember 1975 wurde die Goethe-Gesellschaft Rudolstadt in Schloss Kochberg gegründet. 200 Jahre zuvor, am 6. Dezember 1775, hatte Goethe zum ersten Mal Charlotte v. Stein besucht. Wie alle anderen ca. 60 deutschen Ortsvereinigungen gehört sie zur Goethe-Gesellschaft in Weimar und fühlt sich dieser 1885 in Weimar gegründeten Muttergesellschaft verpflichtet, u.a. zur „vertieften Kenntnis Goethes“ beizutragen und „seine lebendige Bedeutung für unsere Gegenwart“erschließen zu helfen. 1993 löste sich die Goethe-Gesellschaft Rudolstadt aus dem Kulturbund und arbeitet seit dem als eingetragener Verein (e.V.) gemeinnützig, alle Kosten werden aus Mitglieds- und Gästebeiträgen und Spenden finanziert, der fünfköpfige Vorstand erhält keine Zuwendungen oder Honorare. Gegenwärtig zählt die Gesellschaft 71 Mitglieder, sie wurde bereits in den Anfangsjahren zum Anziehungspunkt für kulturell und literarisch Interessierte aller Schichten der Bevölkerung, Gedruckte Programme und Internet informieren langfristig über die ca. 16 Veranstaltungen pro Jahr: Vorträge, Theater- und Museumsbesuche, Filmaufführungen, literarisch-musikalische Veranstaltungen, (Autoren)lesungen, Exkursionen und Wanderungen... In mehr als 500 Veranstaltungen wurde bisher das Wirken und Schaffen nicht nur klassischer Literaten betrachtet, behandelt werden auch aktuelle Themen zur Kunst und Kultur und regionale
kulturhistorische Aspekte. Jährliche Exkursionen „Auf Goethes Spuren“ führten u.a. nach Rom, Sizilien, in die Toscana, mehrfach in die Schweiz, in das Elsass, durch Böhmen und Schlesien. Zum 250. Geburtstag Goethes wurde die Broschüre „Auf Goethes Spuren in Rudolstadt und Umgebung“ herausgegeben (Dr. Ursula Steinhaußen). Im Mai 1996 war die Ortsvereinigung Gastgeber der Jahrestagung der Vorstände von 42 deutschen Goethe-Gesellschaften. Am Sonntag, dem 12.Dezember 2010, 14:30, fand in Großkochberg eine Festveranstaltung statt.
Wolfgang Werner